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Küstenmammutbaum

Küstensequoia- Sequoia sempervirens

Auf der Suche nach Alternativen Baumarten für die Zukunft unserer Wälder sind wir auf einen Artikel im AFZ "Der Wald" gestossen. Da der Artikel einen wertvollen Erfahrungsbericht eines deutschen Försters über diese, bei uns nur wenig bekannte Baumart liefert, möchten wir Ihnen an dieser Stelle gerne einen Auszug aus dem Artikel veröffentlichen.

 

Vorkommen:

Der Küstenmammutbaum- Sequoia sempervirens komme an der Küste Kaliforniens und Oregons vor und vergesellschaftet sich mit dem Riesenmammutbaum- Sequioadendron giganteum, westlicher Hemlocktanne- Tsuga heterophylla, Küstentanne- Abies grandis und der Douglasie- Pseudotsuga menziesii.

Der Baum kann Höhen von bis zu 120 Meter und einen Stammdurchmesser zwischen 3 bis 7 Metern erreichen.

Sein Holz gilt als das wertvollste in Nordamerika. Es ist brandfest und praktisch resistent gegen Pilze und Schädlingsbefahl. Ausserdem widersteht der Küstenmammutbaum der Fäulnis. Gehandelt wird er als "Redwood".

 

Ist diese Baumart nun aber auch geeignet für unseren Waldbau? Im deutschen Steigerwald wurden dazu Versuchsflächen mit Küstenmammutbäumen bepflanzt. Erste spannende Ansätze und Erfahrungen zeigten, dass diese Baumart durchaus auch bei uns eine Zukunft hat dies, ohne unsere Baumarten zu gefährden.

Der Küstenmammutbaum startet nach der Pflanzung sehr rasch durch und kann Jahrestriebe von 1- 2 m erzielen. Damit übertrifft er im Höhenwachstum jede uns bekannte Baumart um weites.

Auf der erwähnten Testfläche schliesst der Baum seinen Triebwachstum Ende Oktober ab und bereitet sich auf den Winter vor. Es ist bekannt, dass der Küstenmammutbaum in seinen ersten Jahren seine Winterhärte schrittweise aufbaut.

Aus diesem Grund, wurden bereits in den 1950er- und 1960er- Jahren frostharte Selektionen ausgelesen und durch Stecklinge oder Veredelung weitervermehrt. Aber auch im Bestand haben im Frühjahr 2010 gepflanzte Bäumchen den darauffolgenden Winter bei bis zu -26 °C unter lichten 90 jährigen Kiefernschirmen ohne Schäden überstanden.

Da der Küstenmammutbaum sehr spät austreibt, entgeht er der Spätfrostgefahr. Obendrein hat er ein sehr hohes Regenerationsvermögen. Wunden werden sehr schnell geschlossen, selbst angesägte Bäume jeden Alters schlagen vom Stock her, sehr kräftig wieder aus und wachsen schnell in die Höhe.

In seiner Heimat überstehen sogar ältere Bäume dank der tanninreichen Rinde und des Holzes, Waldbrände die dort durch trockene Sommergewitter regelmässig vorkommen.

Der Küstenmammutbaum hat ein kräftiges Wurzelwerk, dringt damit in tiefere Schichten vor und ist sehr konkurrenzstark. Unter zu dichtem Altholzschirm und vorhandener Hainbuchenverjüngung jedoch hat er es eher schwer sich durchzusetzen. Unter solchen Bedingungen verhält er sich ähnlich wie Eiben und Weisstannen und verharrt ohne markanten Wachstum. Es wurde beobachtet, dass wenn der Wasserhaushalt am Standort abnimmt auch die Wuchskraft zurückgeht, auf der anderen Seite haben gerade die vergangenen Jahre mit ihren Hitzeperioden gezeigt, wie resistent und hitzebeständig diese Baumart ist.

Der Küstenmammutbaum ist weitgehend resistent gegen Krankheiten und Pilz- Infektionen, es gibt jedoch einige Dinge die man unbedingt beachten muss beim Versuch diese Baumart im Wald zu etablieren. 

 

Gefährdung...

Damit die Kultur gelingt, muss auf Folgendes geachtet werden:

Mäusefrass kann zu einem Totalausfall der Kulturen führen, auch wird der Baum wie übrigens die Douglasie auch, vom Braunen Rüsselkäfer bevorzugt eingenommen. Hier hilft es, wenn man die Jungpflanzen bereits früh mit Forstsprühfarbe einsprüht, die Nadeln müssen dabei natürlich freibleiben. Ausserdem ist es sinnvoll die ganze Kulturfläche mit Mäuseköder auszulegen.

Des Weiteren gilt auch beim Küstenmammutbaum wie bei den Douglasien, das Wild liebt es an diesen Baumarten zu fegen. Unabdingbar also auch hier, die Kulturen mit Verbisschutz zu schützen.

Zum Abschluss bleibt zu sagen; Der Küstenmammutbaum lässt sich gut mit heimischen Baumarten mischen und stellt eine grosse Bereicherung für den Wald der Zukunft dar. Wieso also nicht einen Versuch wagen und einige RedWoods in unseren Wäldern anbauen?

Quelle- Artikel aus der AFZ Der Wald Ausgabe vom 9. Juni 2021, Erfahrungsbericht von F. Mohl, Forstwirtschaftsmeister im Steigerwald, Deutschland